Weißkirchen , Bezirk Wels-Land
Mag. Doris Erbler ist 39 Jahre alt und wohnt mit ihrem Mann Hannes und den drei gemeinsamen Kindern in Weißkirchen, im Bezirk Wels-Land. Ihr Mann durfte 2012 seinen elterlichen Betrieb mit Schweinezucht und Ackerbau übernehmen, der nun gemeinsam im Vollerwerb geführt wird. Neben den genannten Betriebsschwerpunkten leben auf dem Hof noch 3 Pferde, Hühner, Katzen und Hund Baron.
Auf die Frage, wie sie zur Landwirtschaft gekommen ist, antwortet Frau Erbler: „Ich bin ursprünglich aus Wels und habe nach dem Besuch der HAK Wels an der JKU in Linz Wirtschaftswissenschaften studiert. Ich war dann einige Jahre in diesem Bereich auch beruflich tätig. Nach der Geburt unserer drei Kinder bin ich in den Betrieb meines Mannes eingestiegen. Ich werde oft gefragt, ob mir mein früherer Beruf mit der finanziellen Sicherheit und den geregelten Arbeitszeiten nicht abgeht. Dies kann ich jedoch mit einem klaren Nein beantworten. Sicherlich, die geregelten Arbeitszeiten waren anfangs schon eine Umstellung für mich. Aber die Vielseitigkeit des Berufes Landwirtin, die Arbeit in der Natur und mit den Tieren und das selbstständige Arbeiten machen mir riesige Freude. Wenn ich mir etwas Zeit freischaufeln kann, gehe ich gerne reiten und grabe in meinem Garten herum.“
Für ihre landwirtschaftliche Ausbildung startete sie 2016 mit der Abendschule „BetriebsleiterIn Plus“ im ABZ Lambach, die sie im Mai 2018 mit dem Facharbeiter abschloss. Für sie war dies eine tolle und lehrreiche Zeit.
Betrieblich investierten die Betriebsleiter 2018 in zwei Tierwohl-Neubauten: Einen Tierwohl-Zuchtschweinestall und einen Tierwohl-Maststall. Dazu Frau Erbler: „Unsere Mastschweine vermarkten wir mit der Firma Hütthaler über das „Hofkultur“-Projekt. Wir sind der Meinung, dass der heutige Konsument immer sensibler auf die Haltung von Nutztieren reagiert. Unsere Tiere können frei wählen, wo sie sich im Stall aufhalten. Im Innenbereich ist ein Vollspaltenboden, wo sie gefüttert werden und wo den Tieren noch zusätzliches Beschäftigungsmaterial angeboten wird. Der Außenbereich ist planbefestigt und wird mit Stroh eingestreut.“
Für die bessere Kommunikation mit den künftigen Konsumenten startete Frau Erbler im Oktober 2022 die Ausbildung zur „Schule am Bauernhof-Anbieterin“. Ihrem Mann und ihr ist es ein großes Anliegen, vor allem Kinder wieder näher an die Landwirtschaft und die Nutztierhaltung heranzuführen. Woher kommt unser Fleisch? Was macht eine Bäuerin und ein Bauer den ganzen Tag? Was fressen Schweine, Hühner und Pferde? Diese Fragen will sie damit künftig beantworten.